
Die Otto Appel-Denkmünze
Otto Appel (1867-1952), Organisator des deutschen Pflanzenschutzes, war von 1920 bis 1933 Direktor und Präsident der damaligen Biologischen Reichsanstalt. In seiner Amtszeit wurde die staatliche Prüfung von Pflanzenschutzmitteln einheitlich für das gesamte Reich durch die Biologische Reichsanstalt eingeführt. Noch nach seiner Pensionierung 1933 wirkte er entscheidend auf das erste Pflanzenschutzgesetz von 1937 ein. Bereits 1914 hatte er dafür einen Entwurf erarbeitet. Unter der Schirmherrschaft von Ministerialdirektor Prof. F. W. Maier-Bode wurde anläßlich der Vollendung des 85. Lebensjahres von Geheimrat Prof. Dr. Dr. h.c. Otto Appel, die Otto-Appel-Denkmünze gestiftet.
(Fassung III v. 24.09.2014)
Unter der Schirmherrschaft von Ministerialdirektor Prof. Dr. F. W. Bode wurde anlässlich der Vollendung des 85. Lebensjahres des Nestors des deutschen Pflanzenschutzes, Geheimrat Prof. Dr. Dr. h.c. Otto Appel, eine Otto-Appel-Denkmünze gestiftet.
Das Kuratorium hat in der Sitzung vom 18.3.1959 folgende Neufassung der Satzung vom 27.11.1957 beschlossen:
1. Die Schirmherrschaft über die am 19.5.1952 anläßlich der Vollendung des 85. Lebensjahres des Nestors des deutschen Pflanzenschutzes, Geheimrat Prof. Dr. Dr. h.c. Otto Appel, gestiftete Otto-Appel-Denkmünze liegt bei dem jeweiligen Präsidenten des Julius Kühn-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen.
2. Die Otto-Appel-Denkmünze kann jährlich, jeweils am Geburtstag des Geheimrat Prof. Dr. Dr. h.c. Appel, am 19. Mai, für wertvolle wissenschaftliche oder organisatorische Arbeit auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes verliehen werden. Die Auszeichnung kann mit einem Geldpreis verbunden werden. Sie kann sowohl an deutsche als auch an ausländische Personen verliehen werden.
3. Über die Verleihung entscheidet ein Kuratorium, das sich aus Persönlichkeiten zusammensetzt, die von folgenden Organisationen benannt werden, die sich unmittelbar mit Fragen des Pflanzenschutzes befassen:
a) Industrieverband Agrar e.V.,
b) Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)
c) AGRAVIS Raiffeisen AG,
d) Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V.,
e) außerdem die jeweilige Leiterin/der jeweilige Leiter des Referates Pflanzenschutz im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Das Kuratorium wählt sich seinen Vorsitzenden selbst und entscheidet mit einfacher Mehrheit. Es tritt möglichst jährlich einmal zusammen, um die Nominierung der auszuzeichnenden Personen vorzunehmen. Ergibt die Abstimmung Stimmengleichheit, übernimmt der Schirmherr die Entscheidung.
Vorschläge für Kandidaten für die Verleihung der Otto-Appel-Denkmünze im Folgejahr können bis zum 31.12. schriftlich mit Begründung beim Schirmherrn der Stiftung eingereicht werden. Der Schirmherr leitet die Vorschläge dem Kuratorium zu.
4. Das Kuratorium ist verpflichtet, einen Vertreter des Julius Kühn-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, und je einen Vertreter der Pflanzenschutzämter und der freien Wissenschaft vor der Wahl des Auszuzeichnenden zu hören. Das Kuratorium benennt die Vertreter, die Befragung erfolgt durch den Schirmherrn.
5. Die Geschäftsführung regelt der jeweilige Schirmherr des Kuratoriums.
6. Die Übergabe der Otto-Appel-Denkmünze erfolgt in einem würdigen Rahmen zu einem vom Kuratorium festzulegenden Zeitpunkt durch den jeweiligen Schirmherrn oder seinen Beauftragten.
7. Satzungsänderungen erfolgen mit einfacher Mehrheit. Im Falle der Auflösung der Stiftung beschließt das Kuratorium über die Verwendung etwaig vorhandener Gelder.
8. Die von den Mitgliedern des Kuratoriums unterschriebene Urschrift der Satzung wird vom Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, aufbewahrt.
Inhaber der Otto Appel-Denkmünze

Das Kuratorium zur Verleihung der Otto-Appel-Denkmünze hat beschlossen, Herrn Dr. Georg F. Backhaus, den langjährigen Präsidenten des Julius Kühn-Instituts (JKI) und einer seiner Vorgängereinrichtungen, der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, sowie langjährigem Mitglied des Vorstandes der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft, für seine herausragenden organisatorischen und wissenschaftlichen Verdienste auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes mit der Otto-Appel-Denkmünze auszuzeichnen.
Im Laufe seiner 2018 beendeten aktiven Berufstätigkeit, aber auch darüber hinaus, war und ist seine Fachexpertise gefragt. Lang ist die Liste der Gremien und Beiräte, in denen Dr. Backhaus mitwirkte und sich engagiert einbrachte; in einigen Gremien ist er auch heute noch aktiv. Mit einem guten Augenmaß für das fachlich Notwendige und gesellschaftlich Machbare verfolgte er zielstrebig die konsequente Weiterentwicklung effizienter und langfristig tragfähiger Pflanzenschutzkonzepte. Seine Entscheidungen waren wissenschaftsbasiert und zeichneten sich stets durch eine hohe Sachkenntnis und Praxistauglichkeit aus. Seine umfassenden Erfahrungen im Bereich der anwendungsbezogenen Wissenschaft, der Politikberatung und den behördlichen Aufgaben des Pflanzenschutzes machten ihn zu einem umsichtigen und fachkundigen Moderator in einem vielschichtigen Umfeld.

Das Kuratorium für die Verleihung der Otto-Appel-Denkmünze hat für das Jahr 2018 die zu Ehren des Nestors des Pflanzenschutzes in Deutschland, Geheimrat Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otto Appel gestiftete Medallie an Herrn Dr. Hans Theo Jachmann, früherer Präsident des Industrieverbands Agrar, verliehen. „Die Auszeichnung würdigt das große Engagement Herrn Jachmanns für die Entwicklung des Pflanzenschutzes und seine wertvollen Leistungen für eine ausgewogene wissenschaftlich-fachliche Kommunikation des Pflanzenschutzes in der Gesellschaft“, so der Wortlaut der Ehrenurkunde, die der Präsident des Julius Kühn-Instituts, Dr. Georg F. Backhaus, gleichzeitig Schirmherr der Stiftung Otto-Appel-Denkmünze, auf der der 61. Deutschen Pflanzenschutztagung überreichte.
2018: | Dr. Hans Theo Jachmann, ehem. Präsident des Industrieverbands Agrar, Frankfurt |
2016: | Prof. Dr. Bernd BÖHMER, ehem. Leiter des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Bonn |
2014: | Prof. Dr. Heinz-Wilhelm DEHNE, INRES, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn *03.08.1950 |
2012: | Dr. Georg MEINERT, ehem. Leiter der Landesanstalt für Pflanzenschutz Baden-Württembergs *12.07.1941 |
2010: | Dr. Manfred RESCHKE, ehem. Leiter des Pflanzenschutzamtes der Landwirtschaftskammer Hannover *05.11.1941 |
2008: | Dr. Ralf PETZOLD, ehem. Referats-Leiter des BMELV *21.03.1942 |
2006: | Dr. Oskar BÖTTCHER, ehem. Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes Agrar e.V. *02.10.1942 |
2004: | Prof. Dr. Fred KLINGAUF, ehem. Präsident der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Braunschweig, *24.08.1936 |
2002: | Prof. Dr. Fritz FÜHR, Institut für Radioagronomie der Kernforschungsanlage Jülich, * 22.07.1934 |
2000: | Dr. Gerhard PRANTE, ehem. Aventis CropScience, * 14.03.1942 |
1998: | Dr. Renate HANS, Bundesamt für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, Berlin, * 27.06.1937 |
1996: | Prof. Dr. Rudolf HEITEFUSS, Institut für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz, Universität Göttingen * 08.11.1928 |
1994: | Dr. forest. habil, Hans-Hermann CRAMER, ehem. Referent f. Umweltfragen, Bayer AG, PF-A, * 15.10.1927 |
1992: | Prof. Dr. agr. Gerhard SCHUHMANN, ehem. Präsident, Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Braunschweig, * 07.06.1923 |
1990: | Prof. Dr. agr. Friedrich GROSSMANN, Inst. f. Phytomedizin, * 16.03.1927 |
1988: | Dr. rer. pol. Dieter REDLHAMMER, ehem. Direktor, Leiter, Hoechst AG, GB Landwirtschaft, * 26.12.1921 |
1986: | Dr. agr. Theobert VOSS, Ltd. Dir. u. Prof. i.R., Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, * 02.01. 1925 |
1984: | Prof. Dr. agr. Rolf DIERCKS, ehem. Abteilungsleiter, Bayerische Landesanstalt f. Bodenk. u. Pflanzenbau * 17.12.1915 |
1981: | Prof. Dr. phil. Waldemar MADEL, ehem. Geschäftsführer, Celamerck GmbH & Co. KG, Ingelheim, Privat-Dozent Universität Mainz * 27.03.1912 + 26.04.2002 |
1979: | Prof. John D. FREYER, M.A., Yarnton, Oxford/Großbritannien |
1978: | Prof. Ronald K.S. WOOD, Ph.D., F.R.S., London/UK, * 08.04.1919 |
1977: | Prof. Dr. agr. Dr. agr. hc. Harald RICHTER, ehem. Präsident der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Berlin und Braunschweig, * 10.08.1902 + 01.05.1981 |
1975: | Prof. Dr. phil. Dr. agr. hc. Walter Heinrich FUCHS, ehem. Direktor des Instituts für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz, Universität Göttingen, * 29.02.1904 + 11.09.1981 |
1973: | Prof. Dr. phil. nat. Karl BÖNING, ehem. Direktor der Abteilung Pflanzenschutz der Bayerischen Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau, München, * 11.03.1901 + 04.08.1977 |
1971: | Dr. sc. nat. Martin HANF, Limburgerhof, * 17.08.1911 + 01.12.1991 |
1968: | Prof. Dr. techn. Ferdinand BERAN, Hofrat, ehem. Leiter der Bundesanstalt für Pflanzenschutz, * 28.08.1903 + 04.01.1985 |
1966: | Dr. phil. nat. Erich KÖHLER, ehem. Direktor des Instituts für landwirtschaftliche Virusforschung der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Braunschweig, * 15.11.1889 + 03.03.1985 |
1964: | Dr. phil. Hans BREMER, ehem. Vorsteher des Instituts für Gemüsebau und Unkrautforschung der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Neuss-Lauvenburg * 15.10.1891 + 12.10.1964 |
1962: | Prof. Dr. phil. Drs. hc. Ernst GÄUMANN, ehem. Vorsteher des Instituts für spezielle Botanik, Eidgenössische Technische Hochschule, Zürich/Schweiz * 06.10.1893 + 05.12.1963 |
1960: | Prof. Dr. sc. nat. Drs. hc. Bernhard RADEMACHER, ehem. Direktor des Instituts für Pflanzenschutz, Universität Hohenheim * 04.11.1901 + 11.02.1973 |
1958: | Dr. phil. Dr. agr. hc. Carl STAPP, ehem. Direktor des Instituts für Bakteriologie und Serologie der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Braunschweig, *02.03.1888 + 27.02.1984 |
1957: | Prof. Dr. of Phil. Drs. hc. Elvin Charles STAKMAN, ehem. Direktor des Dept. of Plant Pathology and Botany, St. Paul, Minn., USA * 17.05.1885 + 22.01.1979 |
1956: | Prof. Dr. phil. Walter KOTTE, ehem. Direktor des Pflanzenschutzamtes Freiburg i. Br. * 15.02.1893 + 16.06.1970 |
1955: | Dr. Ing. Drs. hc. Gerhard SCHRADER, Wuppertal, * 1903 + 1990 |
1954: | Prof. Dr. phil. Dr. hc. Johann Christian (Hans) BLUNCK, ehem. Direktor des Instituts für Pflanzenkrankheiten, Universität Bonn * 13.09.1885 + 12.11.1958 |
1953: | Prof. Dr. rer. nat. Drs. hc. Johanna WESTERDIJK, ehem. Director Pathologisch Labor "Willie Commelin Scholten" en Centraal-bureau voor Schimmelcultures, Baarn/NL, * 04.01.1883 + 15.11.1961 |
1952: | Prof. Dr. phil. et. rer. nat. Drs. hc. Otto APPEL, ehem. Präsident der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin- Dahlem, * 19.05.1867 + 10.11.1952 |