Wurzeln und Wasser: Gesunde Pflanzen in der Schwammstadt
VIII. Tagung „Wie funktioniert Stadtgrün besser?“
25. September 2023
12:00 Uhr - 17:30 Uhr
Platz der Göttinger Sieben, Georg-August-Universität Göttingen
Zentrales Hörsaal Gebäude, ZHG 007
Veranstalter der Tagung sind:
Falko Feldmann
Julius Kühn-Institut Braunschweig
Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V.
Georg Henkel
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Hartmut Balder
Beuth Hochschule für Technik Berlin
Unser Partner in diesem Jahr:
Stiftung Die Grüne Stadt



Das Tagungsthema
Ein Weg, Städte an den Klimawandel anzupassen, ist die Umsetzung des Prinzips der „Schwammstadt“. Überflutungen durch Starkregen und Trockenheit durch Hitzeperioden soll durch phytotechnische und naturbasierte Maßnahmen entgegengewirkt werden. Die Stadt soll die Fähigkeit bekommen, große Mengen an plötzlich auftretendem Wasser aufzusaugen, dieses Wasser zu speichern und es dann durch Verdunstung und gezielte Bewässerung wieder abzugeben.
Doch wie reagieren Pflanzen, wenn ihre Wurzeln überstaut werden? Wie lange darf ein solcher Zustand währen? Wie sollte die Kontaktzone zwischen Wurzelraum und gespeichertem Wasser gestaltet werden? Fördert man durch die Schwammstadt bodenbürtige Schaderreger der Wurzeln? Wie wirken sich Schadstofffrachten im Wasser auf die Pflanzengesundheit aus? Müssen wir besondere Pflanzen auswählen, die an den Wechsel von einem Zuviel zu einem Zuwenig an Wasser angepasst sind?
Diesen Fragen wollen wir in Vorträgen und gemeinsamem Austausch nachgehen.
Die Tagungsreihe UPC
Der Arbeitskreis „Phytomedizin im urbanen Grün“ der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft e.V. führt seine Symposiumsreihe „Urbane Pflanzen Conferenzen (UPC)“ in Kooperation mit dem Julius Kühn-Institut und weiteren Partnern durch. Berichte früherer Tagungen finden Sie auf der Tagungswebsite.
Die UPC sollen Forschung, Initiativen, Verbände, Kommunen und interessierte Bürger zusammenbringen. Die vielfältigen Pflanzenverwendungen mit ihren biologischen, technischen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen stehen im Mittelpunkt.
Die UPC unterstützen die Umsetzung des Weißbuches „Stadtgrün“ der Bundesregierung und unterstreicht die Bedeutung von Stadtgrün für die Gesundheit der Bevölkerung und die Resilienz von Städten.
Feldmann, Falko; Henkel, Georg; Balder, Hartmut; Bao, Francois(2022): Aus dem Garten auf den Tisch: so viel wächst auf engem Raum!. Journal für Kulturpflanzen. 74 (01-02), 19-23.
Doi: 10.5073/JfK.2022.01-02.03
Link OpenAgrar
Wie funktioniert Stadtgrün?
Vielschichtige Wechselwirkungen im urbanen Grün: "Beziehungskisten"
15.-16. August 2019
Julius Kühn-Institut, Messeweg 11-12, 38104 Braunschweig
Bericht



Tagungsthema
»Beziehungskisten müssen so groß sein, dass man sie allein nicht tragen kann!«
Das ist die zugleich schlichte und trotzdem sehr weit reichende Definition der Pflanzkisten, wie man sie allenthalben in Nachbarschaftsgärten im städtischen Grün antrifft. Nur wenn zwei oder sogar vier Personen zusammenwirken, erfüllt sie ihren Zweck.
Das ist unser Plan: rund um die Pflanzkisten, um den Anbau von Pflanzen in der Stadt, in Permakultur oder anderer Weise wollen wir zusammentragen, was wichtig ist und vernetzt werden soll, wenn wir alle in der Stadt beginnen, Pflanzen für unseren eigenen Verbrauch anzubauen und dabei niemanden ausschließen wollen … Was können wir denen bieten, die vielleicht nur wenige Fähigkeiten mitbringen?
Neben den sozialen Aspekten sind aber auch die angewandten Biologen und Gartenbauer aufgerufen: stehen nicht alle Komponenten, die man in einer Beziehungskiste zusammenfügt, in engen Wechselbeziehungen? Pflanzen begünstigen sich oder passen nicht zueinander, Insekten fressen die Pflanzen oder fressen den, der die Pflanze schädigt. Pilze leben in enger Lebensgemeinschaft mit Pflanzenwurzeln, ebenso Bakterien. Doch genauso zeigen sich Pflanzenkrankheiten, wenn man nicht vorbeugend die richtigen Rahmenbedingungen schafft.
Wie vermitteln wir das Wissen über die Zusammenhänge, wenn wir alle Laien sind? Helfen Apps? Wo bekommt man Hilfe?
Abgerundet werden soll die Tagung von den Profis: gibt es heute Praxisbeispiele, von der Pflanzenproduktion in der Stadt oder der näheren Umgebung zu leben?



Die Fahrrad-Exkursion
Nach der Tagung fahren wir mit dem Fahrrad vom Julius-Kühn-Institut zum Gelände der Nordstadt-Oase Braunschweig. Dort erhalten wir durch Corinna Senftleben und Lore Schiemenz einen Überblick über die vielfältige Bedeutung dieses Areals.
Hier befindet sich auch unser zweites Ziel, der Garten des Botnik e.V. . François Bao wird uns nicht nur einen Einblick in den Garten selbst gewähren, sondern auch darstellen, wie die mehr als zwanzig Personen, die den Garten betreiben, zusammen arbeiten.
Auf dem Fahrradweg "Ringgleis", der demnächst ganz Braunschweig umgeben wird, fahren wir bis zum Nordstadt-Bahnhof, in dessen Nähe sich der Ludwigsgarten - ein Garten für alle - der Lebenshilfe befindet. Hier wird uns Stefan Röther einen Garten in der Entstehung vorstellen, bei dessen Planung und Umsetzung zahlreiche Akteure gewonnen und eingebunden werden sollen.
Das Ringgleis verbindet den Ludwigsgarten mit dem Stadtgarten Bebelhof in Braunschweigs Süden. Britta Steven wird uns die Idee des "Ortes zum Lernen" vorstellen und seine Einbindung in den Stadteil, sowie seine Entstehung schildern. Im Stadtgarten Bebelhof endet unsere Exkursion.
Teilnehmer, die wieder zum Julius-Kühn-Institut zurück müssen, lernen auch noch die östlichen Abschnitte des Ringgleises kennen und haben damit Braunschweig vollständig umrundet.
Start: ca 13:00 JKI, Rückkehr JKI ca 19:00 Uhr; Entfernung ca 25km.
Fahrräder bitte selbst mitbringen.
Die Tagungsreihe UPC
Der Arbeitskreis »Phytomedizin im urbanen Grün« der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft e.V. führt seine Symposiumsreihe »Urbane Pflanzen Conferenzen (UPC)« in enger Kooperation mit der Beuth-Hochschule für Technik Berlin und dem Julius Kühn-Institut sowie weiteren Partnern durch.
Spezialisten und Interessierte aus Verbänden, Forschung, Industrie und Behörden finden hier ein Dach für ihren themenbezogenen Austausch über diverse Aspekte des urbanen Grüns. Die vielfältigen Pflanzenverwendungen mit ihren biologischen, technischen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen in der Stadt der Zukunft stehen im Fokus.
Die UPC unterstützt die Umsetzung des Weißbuches »Stadtgrün« der Bundesregierung. Hier wird auf die besondere Bedeutung von Stadtgrün für die Gesundheit der Bevölkerung und die Resilienz von Städten hingewiesen.
Die UPC hilft bei der Sicherung der Bereitstellung von gesunden Pflanzen für das Stadtgrün.
Sie können sich jederzeit bis zum Beginn der Tagung registrieren!
Eintritt frei!









Wie funktioniert Stadtgrün?
Selbstregulierende Ökosystemleistungen grüner Infrastruktur
24.-25. April 2018
Julius Kühn-Institut, Messeweg 11-12, 38104 Braunschweig
Ökosystemleistungen in der Stadt werden zumeist über ihren direkten Nutzen für Stadtbewohner definiert. Die Selbstregulierung im Stadtgrün — z.B. die Wirkung von natürlichen Räuber-Beute-Beziehungen oder von Mikroklimaten, bis hin zum Hochwasserschutz in der Stadt — stellt eine unterstützende Ökosystemleistung dar, die bislang nur unzureichend Beachtung gefunden hat. Die Funktionen, die im Ökosystem Stadtgrün selbstregulative Prozesse zur Gesunderhaltung und Sicherung der Leistungsfähigkeit von Grünflächen beitragen, scheinen weitgehend unerforscht. Es stellt sich die Frage: Wie funktioniert Stadtgrün? Auf dieser Tagung soll daher nicht der direkte, sondern der indirekte Nutzen des Stadtgrüns für den Menschen im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus wird auf die Gesunderhaltung des Stadtgrüns fokussiert und eine Optimierung der Pflegekonzepte durch Integration unterstützender ökosystemarer Leistungen adressiert.
Vor diesem Hintergrund gehen wir den Fragen nach:
- Wie muss die grüne Infrastruktur beschaffen sein, um funktionale Kreisläufe einrichten zu können?
- Welche unterstützenden Ökosystemleistungen werden im Stadtgrün beobachtet?
- Welche räumliche und zeitliche Dynamik sollte für die Elemente des Stadtgrüns in der Planung berücksichtigt werden?
- Was muss bei der Anlage von Stadtgrün beachtet werden, damit ein direkter Nutzen dauerhaft erwartet werden kann?
- Wie kann man selbstregulative ökosystemare Leistungen im Stadtgrün messen?
Die Tagung sah Vorträge und intensive Diskussionen vor. Poster waren willkommen und konnten in persönlichen Gesprächen besprochen werden.
Abstracts
Präsentationen
Kulturpflanzen in der Stadt der Zukunft
20.05.2017
Julius Kühn-Institut Braunschweig
14:00-14:20 Was sind Kulturpflanzen?
In 95 Ländern wurde weltweit diskutiert, was uns an Pflanzen fasziniert und welchen Einfluss Sie auf unser Leben haben. Aus diesen Diskussionen leiten wir den Begriff der Kulturpflanze ab...
Dr. Falko Feldmann, Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V., Braunschweig
14:30-14:50 Kulturpflanzen verbinden oder trennen
Kulturpflanzen gestalten unser Miteinander weltweit: sowohl Kooperation als auch Ausbeutung.
Dr. Uwe Meier, Agrarethiker. Ehemals Julius Kühn-Institut. Mitglied im Konvent der "Ev. Akademie Abt Jerusalem" der Landeskirche Braunschweig
15:00-15:20 devon green – bam bam blue – Kultur-Pflanzen-Kunst
Pflanzen beeindrucken jeden von uns und lassen uns die Welt neu sehen...
Dr. Gerhild Kaselow, Galerie Geyso20 der Lebenshilfe Braunschweig
15:30-15:50 Urbanes Gärtnern - grün und sozial
Je größer die Stadt, um so unsicherer das, was wir über unsere Lebensgrundlage wissen. Urbanes Gärtnern spielt eine Schlüsselrolle für die Tradition von Pflanzenwissen in der Stadt der Zukunft...
Vanessa Hörmann, Gemeinschaftsgarten 'Prachttomate', Berlin-Neukölln
16:00-16:20 Die Stadt der Zukunft soll grün sein!
Wie stellen wir uns die Stadt der Zukunft vor? Welchen Platz finden Pflanzen darin? Worauf müssen wir achten, wenn wir die Stadt der Zukunft entwickeln?
Dr. Michael Strohbach, Institut für Geoökologie, TU Braunschweig
16:30-16:50 Grün in der Stadt der Zukunft
Pflanzen auswählen, erhalten, schützen und pflegen will gelernt sein...
Prof. Dr. Hartmut Balder, Beuth-Hochschule für Technik, Berlin
17:00-18:00 Gärten im Braunschweig der Zukunft (Diskussion)
Alles fängt mit Planung an...
Impulsreferat: Corinna Senftleben, BI-Nordstadt Braunschweig
Diskussionsleitung: Dr. Falko Feldmann, Julius Kühn-Institut, Braunschweig
Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) 2016 (14–16 January 2016)
DPG e.V. und ATSAF e.V. waren Veranstalter des Fachpodiums „Vision für die Produktion gesunder Nahrungsmittel in Mega-Städten“ am 14. Januar 2015 von 15:30 bis 17:30 Uhr.
Organisation/Location: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft / GFFA, Berlin
Website: http://www.gffa-berlin.de/fachpodium-3/
Details:
Das GFFA 2016 fand in Berlin vom 14. – 16. Januar 2016 statt und stand unter dem Motto: „Wie ernähren wir die Städte? – Landwirtschaft und ländliche Räume in Zeiten von Urbanisierung“.
DPG e.V. und ATSAF e.V. waren Veranstalter des Fachpodiums „Vision für die Produktion gesunder Nahrungsmittel in Mega-Städten“ am 14. Januar 2015 von 15:30 bis 17:30 Uhr.
Vision für die Produktion gesunder Nahrungsmittel in Mega-Städten
Mega-Städte sind urbane Räume mit mehr als 15 Millionen Einwohnern. In sich entwickelnden Ländern und Schwellenländern wachsen sie aufgrund von Landflucht unkontrolliert und bilden riesige temporäre Siedlungen (Slums, Favelas o.ä.), die erhebliche Versorgungsprobleme mit gesunden Nahrungsmitteln und sauberem Wasser mit sich bringen und massive Belastungen des Umlandes zur Folge haben.
Die planerische Gestaltung und weitsichtige Steuerung der Dynamik von stets wachsenden mega-urbanen Räumen ist ein zentrales Anliegen für die Zukunft. Die intelligente Verzahnung der notwendigen Infrastrukturen muss dabei die Nahrungsmittelproduktion mit einschließen: periurbane Landwirtschaft kann sich in Mega-Städten nicht gegen das Wachstum der peripheren Ausbreitung der temporären Siedlungen durchsetzen. Mangelnde Nahrungsmittelverfügbarkeit führt zur Eigenproduktion auf belasteten Böden, der Wunsch hoher Produktivität bei gleichzeitigem nicht sachkundigen Einsatz von Pestiziden und Düngern beeinträchtigt die Qualität der Nahrungsmittel negativ. Weder High-tech Lösungen noch die Schliessung von Nährstoffkreisläufen ist bislang realisiert.
Vor diesem Hintergrund wird folgendes Expertenpanel angeboten:
1. Mega-Städte gesund ernähren? Eine Einführung (Falko Feldmann, Julius Kühn-Institut, Braunschweig)
2. Räume der gesunden Nahrungsmittelproduktion in Mega-Städten (Hartmut Balder, Beuth Hochschule Berlin)
3. Transformationsprozesse und Stoffkreisläufe in rural-urbanen Räumen Afrikas und Asiens (Andreas Bürkert, Universität Kassel
4. „Skyfarming“ – ganzjährige Produktion unter kontrollierten Bedingungen (Folkard Asch, Universität Hohenheim)
5. Planung von wachsenden Mega-Städten (Rainer Schmidt, RSLA München)
Diskussionsleitung: Dr. Falko Feldmann (JKI/DPG/IAPPS)
---
Vision for healthy food production in Mega-Cities
Mega-Cities are urban areas with more than 15 million inhabitants. In developing countries large, temporary settlements (favelas, slums o. a.) are growing without any control. Here, food security, food safety and clean water play an enormous role to feed arriving people and to create a sustainable citizenship of the new residents.
The pre-requisite for the handling of such growing mega-urban areas is intelligent planning and the inclusion of food production facilities. Periurban agriculture might be a solution but has a temporary character: it cannot resist the growth of the city and the distance to the production sites is increasing. Due to food insecurity people start with subsistence production on polluted soils or substrates with resulting food insafety. The pressure of high production results in misuse or overuse of pesticides and fertilizers. High-tech solutions and closed nutrient cycles are still not well established.
On that background we offer the following expert panel:
1. Healthy food for Mega-Cities? An introduction (Falko Feldmann, Julius Kühn-Institut, Braunschweig)
2. Space for healthy food production in Mega-Cities (Hartmut Balder, Beuth-University Berlin)
3. Transformationprocesses and nutrient cycles in rural-urban areas of Afrika and Asia (Andreas Bürkert, University of Kassel)
4. “Skyfarming” – food production under controlled conditions throughout the year (Folkard Asch, University of Hohenheim)
5. Planning increasing Mega-Cities (Rainer Schmidt, RSLA, München)
Chair: Dr. Falko Feldmann, (JKI/DPG/IAPPS)